Intelligent fragen mit zirkuläre Fragen

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    • Thomas Bottin

Mit der Verkaufstechnik der zirkulären Fragen bringst du ein Verkaufsgespräch wieder in Schwung, indem du es deinem Kunden ermöglichst, sich in eine andere Person hinein zu versetzen, und so eine neue Perspektive einzunehmen.

 

Was sind zirkuläre Fragen

Zirkuläre Fragen sind Fragen, die deinen Kunden um die Ecke denken lassen. Ich frage den Kunden nicht direkt nach seiner Einschätzung oder Meinung, sondern ich lasse ihn durch meine Frage in eine andere Person hineinschlüpfen.

Ich frage also einen Kunden nicht: Wie finden Sie dieses Steuersparmodell? Sondern ich frage ihn zum Beispiel: Was würde Ihr Steuerberater Ihnen raten, wenn er wie Sie alle Fakten kennen würde?

Wenn du so vorgehst, dann ermöglichst du es dem Kunden, sich in eine andere Person hinein zu versetzen und für einen Moment alle einschränkenden Glaubenssätze außer Acht zu lassen. Deswegen sind die zirkulären Fragen, die aus der systemischen Therapie kommen, besonders geeignet für Kunden, die Schwierigkeiten mit Entscheidungen haben.

Was bewirken zirkuläre Fragen?

 

Zirkuläre Fragen können zunächst etwas irritierend für deinen Kunden sein. Das kommt daher, weil wir eher das lineare, kausale Denken gewohnt sind. Bei zirkulären Fragen muss dein Kunde aber um die Ecke denken. Das ist erst mal ungewohnt. Du erkennst das daran, dass dein Kunde erst mal nachdenken muss bevor er auf deine Frage antworten kann. Er muss sich in Gedanken in die andere Person hinein versetzen und eine Vermutung darüber anstellen, wie diese die aktuelle Situation bewerten würde. Damit befreit sich dein Kunde gedanklich aus seinen eigenen einschränkenden Sichtweisen und öffnet sich gedanklich für andere, neue Perspektiven. Dieser Trick ist natürlich schon uralt, oder sollte ich besser sagen bewährt. Wir alle haben sicherlich schon einmal den Satz gehört: Hör auf damit, was sollen denn unsere Nachbarn denken. Auch das ist eine zirkuläre Frage, wenn auch eine sehr nervige.

Einsatzbereiche zirkuläre Fragen im Verkaufsgespräch

Zirkuläre Fragen leisten gute Dienste bei der Bedarfsanalyse, der Einwandbehandlung und beim Verkaufsabschluss.

Beispiel für zirkuläre Fragen während der Bedarfsanalyse

Stellen Sie sich vor Sie, möchten einem Heilpraktiker ein Anti-Aging Produkt verkaufen für seine Praxis verkaufen. Ein Vorgehen in der Bedarfsanalyse mit zirkulären Fragen könnte sich folgendermaßen anhören:

Herr Heilpraktiker ich könnte Ihnen jetzt viel über dieses Produkt erzählen, aber ich würde Ihnen vorher gerne eine spannende Frage stellen: Denken Sie einmal an Ihre Kunden. Was wäre Ihren Kunden bei einem Anti-Aging-Produkt besonders wichtig, wenn sie darüber nachdenken, es zu kaufen und anzuwenden?

Du fragst also nicht direkt den Heilpraktiker nach seinen Kaufkriterien, sondern du lässt den Heilpraktiker die Perspektive seiner eigenen Kunden einnehmen um deren Kaufkriterien zu bestimmen. Da der Heilpraktiker das an Produkt natürlich hauptsächlich seinen Kunden verkaufen möchte, ist diese Sicht die einzige richtige. Denn es lohnt sich im Verkaufsgespräch immer konsequent aus der Sicht des Kunden zu denken.