Customer Journey | Diese 3 Fragen muss jeder Verkäufer beantworten

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Hier schreibt Thomas Bottin aus über 20 Jahren Vertriebserfahrung – direkt und praxisnah.

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Customer Journey | Diese 3 Fragen muss jeder Verkäufer beantworten

Die 3 Fragen des Kunden in der Customer Journey

Es gibt im Verkauf 3 Basis-Argumentationen, die du drauf haben musst. Denn diese Argumentationen bauen auf den typischen 3 Fragen auf, die sich dein Kunden in seinem Entscheidungsprozess (Customer Journey) stellt. Diese drei Fragen lauten:

  • Why change?
  • Why now?
  • Why you?

Es ist besonders wichtig, dass du weißt wann du welche Argumentation einsetzen musst. Wenn du hier nämlich daneben liegst kann es dir passieren, dass du zwar richtig argumentierst, aber leider zum falschen Zeitpunkt.

Wann stellt der Kunde welche Frage in der Customer Journey?

Die 3 Fragen – Why Change?, Why Now? und Why You? – stellt sich dein Kunde nicht alle gleichzeitig. Er durchläuft diese Fragen schrittweise eine nach der anderen.

  • Ganz am Anfang seiner Customer Journey stellt er sich die Frage: „Why change“. Warum sollte ich überhaupt etwas verändern?
  • Erst wenn diese Frage hinreichend klar beantwortet ist, geht es weiter zur zweiten Frage: Warum jetzt? (Why Now?). Hier geht es um Dringlichkeit.
  • Ist die Dringlichkeit hoch genug ist die letzte Frage: Wer ist am besten geeignet mir dabei zu helfen? (Why you).

Man könnte also sagen: Es ist ein Prozess der Erkenntnis. Vom Erkennen über das Priorisieren hin zur Auswahl.

Wo ist dein Kunde in der Customer Journey?

Für deine Argumentation ist entscheidend in welcher Phase der Customer Journey sich dein Kunde gerade befindet. Denn du kannst dir sicher vorstellen, dass es suboptimal ist, wenn du im Kundengespräch die ganze Zeit die Frage „Why you“ adressierst, der Kunde aber noch in der Phase „Why change“ steckt.

Du redest also die ganze Zeit über deine Fähigkeiten, Erfolge und Vorteile gegenüber der Konkurrenz und der Kunde ist noch zwei Phasen weiter hinten und fragt sich immer noch: Brauch ich das überhaupt? Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen das wird ein sogenanntes „Danke-Danke-Gespräch“: „Danke, das war wirklich sehr interessant. Nein, Sie brauchen sich nicht zu melden, wir melden uns bei Ihnen. Danke, danke, da ist die Tür.“

Für jede dieser 3 Phasen musst du deinen Argumentenkoffer anders packen. In jeder Phase brauchst du unterschiedliche Verkaufstechniken und Verkaufswerkzeuge. Du musst dich also in den Kunden hineinversetzen und dich fragen: Was braucht dieser Kunde jetzt genau in dieser Phase um einen Level-Aufstieg in die nächste Phase zu machen?

Der „Why Change?“ Kunde in der Customer Journey

Die Kernfrage des Why-Change-Typen lautet:

  • Warum sollte ich die jetzige Situation überhaupt verändern? Was habe ich davon?
  • Welche aktuellen Probleme, Engpässe und Schwierigkeiten kann ich durch eine Veränderung lösen?
  • Welche Ziele, Wünsche und Visionen kann ich durch eine Veränderung erreichen?

„Why-Change“-Kunden befinden sich noch ganz am Anfang in der Customer Journey. Du triffst sie also meistens in deiner aktiven Akquise. Also immer dann, wenn du aktiv auf den Kunden zugehst. Aber auch wenn du z.B. mit Bestandskunden über Möglichkeiten des Cross-Selling sprichst.

Bei einem Why-Change-Kunden brauchst du u.a. gute Problemfragen um überhaupt erst einmal eine grundsätzliche Betroffenheit zu bewirken. Oder überzeugende Case-Studies, die zeigen was in genau dem Zielmarkt im Moment möglich ist – welche Schätze es zu heben gilt.

Der „Why Now?“ Kunde in der Customer Journey

Die Kernfrage des „Why Now?“ Kunden ist:

  • Warum sollte ich jetzt handeln?
  • Ist die Veränderung die Anstrengung wert. Lohnt es sich überhaupt?
  • Oder ist es einfach nur „nice to have“?

Bei diesem Kunde-Typ ist es deine Aufgabe Dringlichkeit zu erzeugen. Bei deinen „Why now?“-Kunden musst du das Problem (oder die Chance)“ im Kopf“ größer machen. Denn es ist ja klar.

Ist das Problem oder die Chance „im Kopf“ des Kunden kleiner als der Aufwand der Veränderung wird nichts unternommen.

Deine Aufgabe mit Why-now Kunden ist also das Problem oder die Wünsche und Ziele im Kopf des Kunden größer zu machen, dringlicher zu machen. Rhetorisch gelingt dir das mit Auswirkungsfragen, Lösungsfragen und Opportunitätsfragen. Ich nenne das immer den Unternehmerdialog. Gemeinsam umrundet man die Frage ob und vor allem warum jetzt der richtige Zeitpunkt zum Handeln ist.

Der „Why You?“ Kunde in der Customer Journey

Ist deinem Kunden jetzt klar, dass er handeln will, drängt sich die letzte Frage auf: Why you? Deer „Why you?“-Kunde fragt sich:

  • Wer kann mich am besten bei meinem Vorhaben unterstützen?
  • Welche Kriterien muss ein Lieferant, ein Dienstleister, ein Berater erfüllen?
  • Woran sehe ich, dass der Gegenüber hinreichend qualifiziert ist und sein Handwerk versteht?

Jetzt endlich dürfen wir über uns reden. Welche Ergebnisse wir für unsere Kunden regelmäßig erreichen. Was uns vom Wettbewerb differenziert. Was Kunden über uns sagen und warum wir für diesen Kunden die beste Wahl sind. Das fällt den meisten übrigens am einfachsten.

Deine Arbeitsaufträge in den unterschiedlichen Phasen der Customer Journey

Lass uns die Arbeitsaufträge bei den unterschiedlichen Kunden-Typen noch einmal auf den Punkt bringen:

  • Why change = Erkenntnis erzeugen
  • Why now = Dringlichkeit erzeugen
  • Why you = Auswahl erleichtern

Wenn du mit deinem nächsten Interessenten sprichst stell dir die Frage: Mit welchem Typen habe ich es hier zu tun? Wo befindet sich dieser Kunde gerade in der Customer-Journey? Welche Art der Argumentation bringt dich weiter? Welche Argumentation ist vielleicht sogar kontra-produktiv? Spannend, spannend. Und man sieht einmal wieder Verkaufen ist alles andere als trivial.

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